Sankt Martin: Das Fest vom Teilen

Das Erleben der Jahreszeiten ist in den Waldorfkindergärten ein wichtiger Grundpfeiler. Die Aktivitäten im Kindergarten, die Lieder, die Speisen bis hin zur Dekoration auf dem Jahreszeitentisch, alles orientiert sich stark an den Jahresfesten, ob Erntedank, Advent oder Ostern. Auch Sankt Martin ist für unsere Kindergartenkinder ein ganz besonderes Fest im Jahreslauf. In der Laternenzeit im November werden schon Wochen vorher Martinslieder gesungen und Laternen gebastelt. Das lässt die Kinder besonders intensiv auf dieses Fest hinleben.
Die Geschichte vom römischen Soldaten Martin, der durch die Kälte reitet und auf einen Bettler trifft, fasziniert die Kinder seit jeher. Begeistert singen sie das Lied von Martin, der nichts anderes bei sich hatte als seinen Mantel, diesen dann kurzerhand teilt und dem Bettler eine Hälfte reicht. Die Geschichte veranschaulicht, dass es immer eine Möglichkeit gibt zu helfen und mit guten Taten Licht ins Dunkel zu bringen. Symbolisch tragen die Kinder ihre Laternen und erhellen die dunkle Nacht.

 

Am 12.11.2018 war es dann endlich so weit. Bei Einbruch der Dunkelheit trafen wir uns am Kindergarten und alle Kinder durften ihre Kerze entzünden und mit Eltern und Erziehern durch den Wald laufen. An mehreren Stationen wurden gemeinsam Martinslieder angestimmt. „Dort oben leuchten die Sterne und unten leuchten wir“ klang es durch eine wirklich sternenklare und nicht zu kalte Nacht.

Ziel des Martinszuges war wieder das wunderschöne Deixelfurter Gut, wo ein großes Martinsfeuer loderte und schon von weitem zu sehen war. Mit Blick auf das knisternde Feuer und den vom Mond erhellten See schmeckten Glühwein und Kinderpunsch ganz besonders gut. Geteilt wurde auch noch: Die köstlichen selbstgebackenen Martinshörnchen!